Leider keine Empfehlung
In der letzten Zeit sind immer mehr Spiele erschienen, die sich psychologischer Tricks bedienen, um die Nutzer zu zahlenden Spielern zu machen.
March of Empires kopiert in vielen Spielinhalten die bereits erfolgreichen Online-Multiplayer Kriegsspiele mit Aufbaucharakter. Wie bei jedem Spiel dieser Art gibt es ein paar einzigartige Funktionen und Ideen, die in das Grundkonstrukt Aufbauspiel eingebunden werden. Hier sind es die Regionen, die man mit seiner Allianz erorbern kann. Jede Region bietet ein paar Boni und so versucht man natürlich, möglichst schnell eine Region zu besetzen.
Doch leider gibt es wesentlich stärkere Spieler, die einen jederzeit und auch gerne mehrfach angreifen. Truppen werden getötet oder ins Krankenhaus geschickt, gesammelte Ressourcen beim Überfall erbeutet.
Das ist die Natur dieser Spiele. Der Kleine wird gefarmt und muss wie Sisyphos immer wieder neu aufbauen. Da man nichts gegen die Angriffe tun kann, frustiert das zunehmend. Andere Spiele dieser Art geben zumindest etwas Gold, damit man sich mal einen 8 Stunden Schild kaufen kann, mit dem man die gesammelten Ressourcen, ausgehobenen Truppen und gebauten Verteidigungen zumindest zeitweise schützen kann.
Negativ ist auch, dass die Kampfevents zu lange dauern. Kaufe ich für 340 Gold einen achtstündigen Schutz, kann es mir eine Minute nach Ablauf der acht Stunden passieren, dass ich doch überfallen werde.
Hier ist der Herausgeber Gameloft offenbar so darauf versessen, möglichst viel Geld herauszuholen, dass man den Spieler hier bewusst arm hält. Daraus ergibt sich, dass viele nach einer Weile aufhören, weil sie sich nur noch ärgern.
Andere zahlen notgedrungen (und vielleicht auch mehrfach) nur um dann festzustellen, dass sie immer wieder zahlen müssen, um ihre Stadt zu sichern. Wer seine Stadt für drei Tage sichern möchte, muss 5 Euro dafür zahlen, erspielbar sind die dafür notwendigen 2070 Goldstücke für Anfanger nicht.
Und so bleibt bei aller netter Grafik und ein paar tatsächlich neuen Ideen der schale Nachgeschmack der Abzocke. Erst baut man mit viel Zeitaufwand auf, dann muss man (weil es immer größere Spieler gibt) viel Geld bezahlen, um das Aufgebaute zu sichern.
Noch zu erwähnen: der Server stürzt häufig ab, der Allianz-Chat funktioniert meistens nicht, die Übersetzungen von Mail-Nachrichten lassen zu wünschen übrig. Insgesamt macht das Spiel einen nicht ganz fertigen Eindruck - und mit der Spielweise bleibt Gameloft hinter den Erwartungen zurück.
Falls Gameloft das hier lesen sollte: Verbessert das Spiel, dann werdet Ihr nachhaltig damit Geld verdienen. Dazu müsst Ihr aber den Einsteigern bessere Chancen bieten.
Am 20. Januar hat Gameloft Server zusammengelegt und dabei jede Menge Spieler um ihre Fortschritte betrogen. Ich will den Vorwurf kurz erläutern: Im Spiel erobert man mit seiner Allianz Regionen und baut diese dann aus. Diese mühsam erarbeiteten und teuer eroberten Gebiete sind nun, nach der Serververeinigung, einfach weg. Es gab ein paar Almosen als Entschädigung, die aber in keinem Verhältnis zu den Verlusten stehen. Das ist eine ganz linke Nummer, denn viele Spieler haben mit In-App-Käufen ihren Aufbau und die Eroberung der Regionen bezahlt.
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March of Empires: Strategy MMO, v1.2.0